Soja: Die Aussichten für 2018 sind gut
Checkliste Sojaanbau in Österreich:
- Sojabohne war 2017 die flächenmäßig wichtigste Ölsaat in Österreich.
- Mit dem heimischen Sojaanbau wird die Abhängigkeit von Importen verkleinert und Wertschöpfung geschaffen.
- Gentechnikfreies Soja bietet Chancen für die Produzenten.
- Potenziale für eine Ausweitung des heimischen Sojaanbaues sind vorhanden.
- Die richtige Sortenwahl und konsequente Unkrautbekämpfung sind wichtige Faktoren für eine gute Ernte.
Heimischer Soja-Anbau mit guten Chancen
Der Weltmarkt für Sojabohne hat sich in den letzten 30 Jahren fast verdreifacht.
Keine andere Kulturpflanze hat eine so stürmische Entwicklung
genommen. Die wachsende Weltbevölkerung mit ihren geänderten
Ernährungsgewohnheiten (mehr Fleisch) braucht den Rohstoff Eiweiß.
Mit heimischem Sojaanbau (= Eiweiß) verkleinern wir die Abhängigkeit
von Importen und schaffen Wertschöpfung. Jedes zusätzliche Hektar Soja
entlastet auch den Getreide- und Maismarkt, deren Perspektiven aktuell
ohnehin nicht von allzu großem Optimismus geprägt sind.
Mit heimischem Sojaanbau bedienen wir auch die Schiene der gentechnikfreien
Produktion – ein Bereich, der noch zusätzliche Potenziale bietet.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Gerade da kann österreichisches Soja wirklich punkten; mit kurzen Transportwegen und ohne dem Einsatz von Gentechnik. Und eines ist ganz sicher: Österreichisches Soja braucht keine ehemaligen Regenwaldflächen. Österreich ist innerhalb der EU ein bedeutendes Sojaland – bei einem Anteil von lediglich 2 % an der EU-Ackerfläche stammen etwa 7 % der EU-Sojaernte aus Österreich. Es gibt aber durchaus noch Potenziale für eine Ausweitung des heimischen Sojaanbaues.
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Gerade da kann österreichisches Soja wirklich punkten; mit kurzen Transportwegen und ohne dem Einsatz von Gentechnik. Und eines ist ganz sicher: Österreichisches Soja braucht keine ehemaligen Regenwaldflächen. Österreich ist innerhalb der EU ein bedeutendes Sojaland – bei einem Anteil von lediglich 2 % an der EU-Ackerfläche stammen etwa 7 % der EU-Sojaernte aus Österreich. Es gibt aber durchaus noch Potenziale für eine Ausweitung des heimischen Sojaanbaues.
Sojaanbau in Österreich, der EU und weltweit
Als ackerbauliche Alternativkultur ist
die Sojabohne in Österreich zu einem wichtigen
Standbein geworden. Mit ca. 65.000 ha Anbaufläche
war Sojabohne 2017 die flächenmäßig
wichtigste Ölsaat in Österreich. Innerhalb der
agrarischen „commodities“ ist der Sojamarkt sicher
der dynamischeste.
Sojabohne ist eine klassische Mehrnutzungspflanze. Mit 20 % ist deren Ölgehalt allerdings relativ gering. Die Bedeutung der Sojabohne ist dennoch enorm: Mit einer Ernte von ca. 345 Mio. t pro Jahr hat Soja einen Anteil von 60 % der globalen Ölsaatenernte. Der amerikanische Kontinent ist weltweit der wichtigste Sojalieferant. Etwa 80 % der Welternte werden in den USA und Südamerika eingebracht. Etwa 90 % der Sojaexporte werden von diesen Ländern getätigt. Die Abhängigkeit beim essentiellen Betriebsmittel „Eiweiß“ von einigen wenigen Lieferanten ähnelt sehr stark unserer Abhängigkeit bei Energie.
Die EU spielt in der globalen Sojaproduktion (noch) keine Rolle. Nur wenige Länder beschäftigen
sich ernsthaft mit dem Sojaanbau. Mit ca. 2,5 Mio. t ist die EU-Ernte zuletzt aber gestiegen. Eine verbesserte Eiweißversorgung wäre daher im Sinne von Krisensicherheit ein vordringliches
Ziel. Heimisches Soja hat darüber hinaus eine deutlich bessere Ökobilanz und ermöglicht unseren
Betrieben Produktionsmöglichkeiten.
Sojabohne ist eine klassische Mehrnutzungspflanze. Mit 20 % ist deren Ölgehalt allerdings relativ gering. Die Bedeutung der Sojabohne ist dennoch enorm: Mit einer Ernte von ca. 345 Mio. t pro Jahr hat Soja einen Anteil von 60 % der globalen Ölsaatenernte. Der amerikanische Kontinent ist weltweit der wichtigste Sojalieferant. Etwa 80 % der Welternte werden in den USA und Südamerika eingebracht. Etwa 90 % der Sojaexporte werden von diesen Ländern getätigt. Die Abhängigkeit beim essentiellen Betriebsmittel „Eiweiß“ von einigen wenigen Lieferanten ähnelt sehr stark unserer Abhängigkeit bei Energie.
Die EU spielt in der globalen Sojaproduktion (noch) keine Rolle. Nur wenige Länder beschäftigen
sich ernsthaft mit dem Sojaanbau. Mit ca. 2,5 Mio. t ist die EU-Ernte zuletzt aber gestiegen. Eine verbesserte Eiweißversorgung wäre daher im Sinne von Krisensicherheit ein vordringliches
Ziel. Heimisches Soja hat darüber hinaus eine deutlich bessere Ökobilanz und ermöglicht unseren
Betrieben Produktionsmöglichkeiten.
Gentechnisch verändertes Soja
In den Hauptproduktionsländern wird der Großteil
der Sojabohne mit gentechnisch veränderten
Sorten erzeugt. Mit einer verstärkten heimischen
Sojaproduktion kann man daher auch den Markt
für gentechnikfreies Soja zumindest teilweise
bedienen. Gerade im Fleisch- und Milchbereich
werden immer mehr Produktionen „gentechnikfrei“
ausgelobt. Dabei wird es immer schwieriger,
garantiert gentechnikfreien Sojaschrot
zu kriegen. Bei schlechterer Verfügbarkeit sind
die Preise schon gestiegen und werden weiter
steigen. Hier liegen durchaus Chancen für die
heimischen Produzenten
.
Mit der Ölmühle in Güssing, und neuerdings auch in Straubing (Bayern), gibt es Verarbeiter für Sojabohne. Österreich ist somit recht günstig positioniert. Eine größere Rolle könnten auch noch die heimischen Sojatoastereien spielen.
Mit der Ölmühle in Güssing, und neuerdings auch in Straubing (Bayern), gibt es Verarbeiter für Sojabohne. Österreich ist somit recht günstig positioniert. Eine größere Rolle könnten auch noch die heimischen Sojatoastereien spielen.
Soja hat noch Potenzial
Klar muss sein, dass Soja nicht überall erfolgversprechend
angebaut werden kann und dass
es Fruchtfolgeeinschränkungen etc. gibt.
In manchen Gebieten brauchen wir künftig zur
Auflockerung maisbetonter Fruchtfolgen (erste
Strategie gegen den Maiswurzelbohrer) ohnehin
mehr Soja. Fraglich ist, wie sich das Pflanzenschutzverbot
auf Ökologischen Vorrangflächen
ab 2018 auswirken wird. In Österreich wird es
wohl nicht so viel Fläche kosten – größer könnten
die Auswirkungen in den osteuropäischen
EU-Ländern werden.
Das Potenzial für den Anbau in Österreich liegt bei etwa 80.000 ha – vielleicht 90.000 ha.
Das Potenzial für den Anbau in Österreich liegt bei etwa 80.000 ha – vielleicht 90.000 ha.
Deckungsbeitragsverleich ausgewälter Kulturen - OÖ und NÖ Westbahngebiet
Kultur | Sojabohne | WINTERRAPS (RAPSO) | ÖLKÜRBIS | KÖRNERMAIS, FREI GROSS-TROCKNER | KÖRNERMAIS, FREI GROSS-TROCKNER | NASSMAIS 30 % | WINTER- WEIZEN | WINTER- GERSTE | |
Ertragsniveau | t/ha | 3,2 | 4,2 | 0,80 | 11,5 | 11,5 | 14,6 | 8,0 | 7,8 |
Preisannahme 2018 | €/t | 380 | 403 | 2500 | 155 | 175 | 108 | 160 | 150 |
Leistung Hauptprodukt | €/ha | 1216 | 1692 | 2000 | 1783 | 2013 | 1577 | 1284 | 1170 |
Saatgut | €/ha | 200 | 90 | 230 | 190 | 190 | 190 | 100 | 100 |
Düngemittel | €/ha | 85 | 232 | 109 | 280 | 280 | 280 | 212 | 194 |
Pflanzenschutzmittel | €/ha | 105 | 250 | 115 | 85 | 85 | 85 | 170 | 150 |
Variable Maschinenkosten | €/ha | 110 | 145 | 150 | 130 | 130 | 130 | 145 | 140 |
"Ernte- und Transportkosten" | €/ha | 130 | 140 | 880 | 300 | 300 | 300 | 140 | 140 |
Trocknung | €/ha | 25 | 0 | 0 | 346 | 346 | 0 | 5 | 0 |
Hagelversicherung | €/ha | 20 | 20 | 25 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 |
Sonstiges | €/ha | 5 | 5 | 100 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Variable Kosten | €/ha | 680 | 882 | 1779 | 1356 | 1356 | 1010 | 797 | 749 |
Deckungsbeitrag 2018 | €/ha | 536 | 810 | 576 | 426 | 656 | 567 | 486 | 421 |
Quelle: LK OÖ (DI Martin Bäck, linke Grafik) sowie LK NÖ (Mag. Harald Schally und Dr. Josef Wasner, rechte Grafik).
Bei den Werten der Tabellen, insbesondere der Preisangaben, handelt es sich um Einschätzungen der Autoren.
Deckungsbeitragsverleich ausgewälter Kulturen - NÖ Trockengebiet
KULTUR | SOJABOHNE | WINTERRAPS | ÖLKÜRBIS | "KÖRNERMAIS, FREI GROSS-TROCKNER" | "KÖRNERMAIS, FREI GROSS-TROCKNER" | NASSMAIS 30 % | WINTER- WEIZEN | WINTER- GERSTE | |
Ertragsniveau | t/ha | 2,6 | 3,0 | 0,50 | 9,0 | 9,0 | 11,4 | 5,5 | 6,5 |
"Preisannahme 2018" | €/t | 380 | 360 | 2500 | 155 | 175 | 105 | 175 | 135 |
"Leistung Hauptprodukt" | €/ha | 988 | 1080 | 1250 | 1395 | 1575 | 1197 | 963 | 878 |
Saatgut | €/ha | 200 | 90 | 230 | 190 | 190 | 190 | 100 | 100 |
Düngemittel | €/ha | 69 | 166 | 109 | 219 | 219 | 219 | 146 | 161 |
"Pflanzenschutzmittel" | €/ha | 105 | 200 | 115 | 85 | 85 | 85 | 80 | 80 |
"Variable Maschinenkosten" | €/ha | 110 | 145 | 150 | 130 | 130 | 130 | 145 | 140 |
"Ernte- und Transportkosten" | €/ha | 130 | 140 | 550 | 300 | 300 | 300 | 140 | 140 |
Trocknung | €/ha | 0 | 0 | 0 | 271 | 271 | 0 | 0 | 0 |
"Hagelversicherung" | €/ha | 20 | 20 | 25 | 20 | 20 | 20 | 20 | 20 |
Sonstiges | €/ha | 5 | 5 | 100 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
"Variable Kosten" | €/ha | 639 | 766 | 1279 | 1220 | 1220 | 949 | 636 | 646 |
"Deckungsbeitrag 2018" | €/ha | 349 | 314 | -29 | 175 | 355 | 248 | 326 | 231 |
Quelle: LK OÖ (DI Martin Bäck, linke Grafik) sowie LK NÖ (Mag. Harald Schally und Dr. Josef Wasner, rechte Grafik).
Bei den Werten der Tabellen, insbesondere der Preisangaben, handelt es sich um Einschätzungen der Autoren.
Gutes Angebot für alle Reifebereiche
Das Sortenspektrum in Österreich reicht von
000 bis 0/I-Sorten. Gerade frühreife Sorten sind
wichtig, um neue Anbaugebiete zu erschließen.
In den klimatisch weniger begünstigten Gebieten
wird man die frühreifsten 000 bzw. 00-Sorten
wählen. In den ackerbaulich günstigsten Lagen
Österreichs, sofern auch entsprechende Niederschläge
vorhanden sind, kann man auch Sorten
der Reifegruppe I wählen. In der österreichischen
Sortenliste stehen ca. 40 Sorten – und jährlich
kommen neue dazu.
Die bestmögliche Sorte für den jeweiligen Standort und bestes Saatgut sind ein Schlüssel zum Erfolg im Sojaanbau. Wichtig ist auch, dass die Inokkulation mit Rhizobien optimal durchgeführt wird, denn der hohe Stickstoffbedarf der Sojabohne muss über die Rhizobienaktivität gewährleistet werden.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die konsequente Unkrautbekämpfung. Das gilt für den konventionellen wie für den Bioanbau gleichrangig. Die Sojabohne selbst ist eine sehr konkurrenzschwache Kultur – der zeitgerechten Unkrautregulierung muss daher größtes Augenmerk geschenkt werden.
Der Sojamarkt in Österreich unterliegt eigenen „Spielregeln“. Der hohe Anteil an Biosoja geht überwiegend in die unmittelbare Lebensmittelverarbeitung. Diese spielt in Österreich eine große Rolle – man geht davon aus, dass aktuell etwa die Hälfte der heimischen Sojaernte im Lebensmittelsektor verarbeitet wird. Mit steigendem Anbau und steigenden Ernten wird dieser Anteil allerdings geringer werden, die Wichtigkeit des Futtermittelsektors größer.
Die bestmögliche Sorte für den jeweiligen Standort und bestes Saatgut sind ein Schlüssel zum Erfolg im Sojaanbau. Wichtig ist auch, dass die Inokkulation mit Rhizobien optimal durchgeführt wird, denn der hohe Stickstoffbedarf der Sojabohne muss über die Rhizobienaktivität gewährleistet werden.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die konsequente Unkrautbekämpfung. Das gilt für den konventionellen wie für den Bioanbau gleichrangig. Die Sojabohne selbst ist eine sehr konkurrenzschwache Kultur – der zeitgerechten Unkrautregulierung muss daher größtes Augenmerk geschenkt werden.
Der Sojamarkt in Österreich unterliegt eigenen „Spielregeln“. Der hohe Anteil an Biosoja geht überwiegend in die unmittelbare Lebensmittelverarbeitung. Diese spielt in Österreich eine große Rolle – man geht davon aus, dass aktuell etwa die Hälfte der heimischen Sojaernte im Lebensmittelsektor verarbeitet wird. Mit steigendem Anbau und steigenden Ernten wird dieser Anteil allerdings geringer werden, die Wichtigkeit des Futtermittelsektors größer.
Soja als Futtermittel
Die getoastete Vollsojabohne kann sehr gut als Futter
eingesetzt werden. Sowohl der Milch- als auch
der Legehennensektor sind mittlerweile weitgehend
auf gentechnikfreie Fütterung umgestellt.
In den Ölmühlen Güssing und Straubing
kann Sojaschrot aus heimischer/europäischer
Sojabohne hergestellt werden. Es ist durchaus
zu erwarten, dass dieser Sektor in Zukunft noch
wächst und daher dem Sojaanbau eine weitere
positive Perspektive gibt.
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